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Juckreiz im Intimbereich ist ein häufiges Problem und kann auf eine Pilzinfektion hindeuten - etwa 75% aller Frauen erleben mindestens einmal im Leben eine Pilzinfektion. Du erkennst eine Pilzinfektion meist an weißen bis gelblichen, bröckeligen Ausfluss, der an Hüttenkäse erinnert. Dazu kommen oft Brennen beim Wasserlassen sowie Rötungen und Schwellungen im Intimbereich.
Besonders anfällig für Pilzinfektionen bist du während der fruchtbaren Lebensphase und in der Schwangerschaft. In den Wechseljahren oder vor der Menstruation treten sie dagegen seltener auf. Auch ein geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel durch Diabetes, erhöht das Risiko für Pilzerkrankungen.
Eine bakterielle Infektion unterscheidet sich deutlich von einer Pilzinfektion. Der Ausfluss ist hier weißlich-gräulich und hat einen charakteristischen fischigen Geruch. Bei einer bakteriellen Vaginose ist das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora gestört.
Die Beschwerden können sich durch verschiedene Faktoren verschlimmern. Dazu gehören langes Sitzen, intensive körperliche Aktivität und starkes Schwitzen. Auch nasse Badekleidung, die nicht schnell genug gewechselt wird, begünstigt Infektionen.
Nicht immer steckt eine Pilzinfektion hinter dem Juckreiz - nur 35 bis 40% der Frauen mit Beschwerden haben tatsächlich einen Scheidenpilz. Häufig sind auch Hauterkrankungen die Ursache. Bei Lichen sclerosus zum Beispiel zeigen sich zunächst gerötete, später weißliche Hautveränderungen an Vulva und Schamlippen. Die Erkrankung verursacht starken Juckreiz und kann zu kleinen Einrissen führen. Auch Psoriasis (Schuppenflechte) kann im Intimbereich auftreten und dort nässende, juckende Stellen verursachen.
Juckreiz im Intimbereich gehört zu den häufigsten Gründen für einen Besuch beim Frauenarzt. Neben den bereits bekannten Beschwerden können auch sexuell übertragbare Erkrankungen wie Gonorrhoe, Trichomonaden und Chlamydien unangenehmes Jucken verursachen.
Verschiedene Grunderkrankungen können die Beschwerden im Intimbereich begünstigen. Besonders Diabetes mellitus erhöht das Risiko für Juckreiz und andere Symptome. Der erhöhte Blutzuckerspiegel schafft ein günstiges Milieu für unerwünschte Mikroorganismen. Auch ein geschwächtes Immunsystem macht dich anfälliger für Beschwerden in der Vulva.
Hormonelle Schwankungen spielen eine entscheidende Rolle beim Juckreiz im Genitalbereich. In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, wodurch die Scheidenschleimhaut dünner und trockener wird. Diese Veränderungen können zu Brennen und Jucken führen. Auch während der Schwangerschaft kommt es durch die hormonelle Umstellung häufig zu einem gestörten Scheidenmilieu.
Die Milchsäurebakterien, die deine Scheide normalerweise schützen, können durch verschiedene Faktoren aus dem Gleichgewicht geraten. Auslöser sind oft Antibiotika, Blutungen oder die hormonelle Umstellung in den Wechseljahren. Ein gestörtes Gleichgewicht macht dich anfälliger für Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und chronischen Juckreiz. Unterstützend können vaginale Milchsäurebakterien oder die Einnahme von Vitamin C helfen, das natürliche Milieu wiederherzustellen.
Die richtige Intimpflege spielt eine zentrale Rolle bei Juckreiz im Intimbereich. Du solltest den Genitalbereich maximal einmal täglich reinigen. Zu intensive Reinigung schadet mehr, als sie nutzt. Klares Wasser oder milde, hautneutrale Waschlotionen sind völlig ausreichend.
Vermeide unbedingt Scheidenspülungen - sie entfernen die schützenden Milchsäurebakterien und machen deine Vulva anfälliger für Reizungen. Auch beim Abtrocknen ist Vorsicht geboten: Tupfe den Intimbereich sanft ab und achte darauf, dass keine Feuchtigkeit zurückbleibt.
Nach dem Toilettengang solltest du immer von vorne nach hinten abwischen. So verhinderst du, dass Bakterien aus dem Darmbereich in die empfindliche Scheide gelangen. Besonders wichtig ist auch der regelmäßige Wechsel von Binden oder Tampons während der Menstruation.
Bei der Wahl deiner Pflegeprodukte gilt weniger ist mehr. Verzichte auf:
Diese Produkte können das natürliche Gleichgewicht stören und Reizungen auslösen. Trage atmungsaktive Baumwollunterwäsche und wechsle sie täglich. Synthetische Materialien fördern die Schweißbildung und begünstigen dadurch unangenehme Symptome. Nach dem Schwimmen oder Sport solltest du nasse Badekleidung sofort gegen trockene Unterwäsche tauschen.
Bei Juckreiz im Genitalbereich können einfache Hausmittel oft schnell Linderung verschaffen. Kalte Umschläge beruhigen die gereizte Haut und mildern den Juckreiz. Auch rückfettende Sitzbäder können die Beschwerden lindern. Achte darauf, den Intimbereich danach sanft und gründlich abzutrocknen.
Die Einnahme von Vitamin C und Naturjoghurtkulturen kann das natürliche Gleichgewicht im Intimbereich unterstützen. Verzichte auf synthetische Unterwäsche und trage stattdessen luftdurchlässige Unterwäsche aus Seide oder Baumwolle. Enge Kleidung und zu viel Synthetik können die Haut im Intimbereich zusätzlich strapazieren und Juckreiz verstärken.
Bei der Behandlung von Juckreiz im Intimbereich kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz. Antihistaminika können den Juckreiz zeitweise lindern. Bei Lichen sclerosus beginnt die Behandlung meist mit schwach dosierten Salben. Eine frühzeitige Therapie ist wichtig, um bleibende Veränderungen zu vermeiden.
Für die richtige Behandlung ist es entscheidend, die genaue Ursache des Juckreizes zu kennen. Fetthaltige Salben sind im Intimbereich oft ungeeignet - besser sind Feuchtigkeitscremes und Vaginalgele ohne reizende Inhaltsstoffe.
Bei bestimmten Anzeichen solltest du umgehend einen Gynäkologen aufsuchen. Dazu gehören starker Juckreiz im Intimbereich zusammen mit Unterleibsschmerzen oder auffälligen Veränderungen. Auch wenn der Juckreiz dich nachts wach hält oder von unangenehmen Brennen begleitet wird, ist eine medizinische Untersuchung notwendig.
Besondere Aufmerksamkeit brauchst du bei:
Nach den Wechseljahren können Blutungen im Intimbereich ein Warnsignal sein. Sie deuten möglicherweise auf Krebsvorstufen hin und müssen ärztlich untersucht werden. Eine gynäkologische Untersuchung hilft, die genaue Ursache zu finden. Der Arzt nimmt dabei meist einen Abstrich, um die richtige Behandlung zu bestimmen.
Wenn der Juckreiz im Intimbereich länger als 6 Wochen anhält, spricht man von einem chronischen Verlauf. Ein typisches Beispiel ist der Lichen sclerosus. Die ersten Anzeichen sind meist gerötete Stellen an Klitoris und Schamlippen, die sich später weißlich verfärben. Etwa zehn Prozent der betroffenen Frauen haben Verwandte, die ebenfalls an dieser Erkrankung leiden.
Je früher du bei dauerhaftem Jucken einen Arzt aufsuchst, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. Ohne Therapie können sich die Symptome verschlimmern. Bei Lichen sclerosus kann es beispielsweise zu bleibenden Veränderungen im Intimbereich kommen. Die meisten Frauen leiden unnötig lange, weil sie sich nicht trauen, darüber zu sprechen. Mit einer genauen Diagnose und passenden Therapie kann dich dein Gynäkologe gezielt behandeln und dadurch deine Lebensqualität deutlich verbessern.
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Ratgeber
Juckreiz im Intimbereich? Erfahre die häufigsten Ursachen und wie die richtige Intimhygiene hilft. Praktische Tipps für empfindliche Haut, Tabu-Produkte und wann ein Arztbesuch nötig ist.
[1] Lästiger Juckreiz (2015): unter https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2015/daz-28-2015/laestiger-juckreiz (Stand: 09.01.2025)
[2] Brennen in der Scheide (2022): unter https://www.netdoktor.de/symptome/brennen-in-der-scheide/ (Stand: 09.01.2025)
[3] Was können Beschwerden im Intimbereich bedeuten? (2019): unter https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/geschlechtskrankheiten/genitalbeschwerden-und-veraenderungen-moegliche-ursachen-738827.html (Stand: 09.01.2025)
[4] Psoriasis: Läsionen an besonderen Stellen (2016): unter https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-052016/laesionen-an-besonderen-stellen/ (Stand: 09.01.2025)
[5] Lichen sclerosus: Symptome, Verlauf und Behandlung (2022): unter https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/haut-und-allergie/was-ist-ein-lichen-sclerosus/ (Stand: 09.01.2025)
[6] Übersicht über Vaginitis (Infektion oder Entzündung der Scheide) (2023): unter https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/vaginitis-zervizitis-und-beckenentzündung/übersicht-über-vaginitis-infektion-oder-entzündung-der-scheide (Stand: 09.01.2025)
[7] Jucken der Geschlechtsorgane (2023): unter https://www.msdmanuals.com/de/heim/kurzinformationen-gesundheitsprobleme-von-frauen/symptome-gynäkologischer-erkrankungen/jucken-der-geschlechtsorgane (Stand: 09.01.2025)
[8] Juckreiz im Genitalbereich: Juckreiz im weiblichen Genitalbereich (?): unter https://www.uniklinikum-jena.de/frauenheilkunde/Lexikon+Gynäkologie/Juckreiz+im+Genitalbereich.html (Stand: 09.01.2025)
[9] Vaginaler Juckreiz oder Scheidenausfluss (2024): unter https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/symptome-gynäkologischer-erkrankungen/vaginaler-juckreiz-oder-scheidenausfluss (Stand: 09.01.2025)
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