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Juckreiz im Intimbereich ist ein häufiges Problem - etwa drei von vier Frauen leiden mindestens einmal im Leben an einer Pilzinfektion. In den meisten Fällen ist der Hefepilz Candida albicans der Auslöser für die unangenehmen Beschwerden. Du erkennst eine Pilzinfektion für gewöhnlich an heftigem, teilweise brennendem Juckreiz.
Neben Pilzinfektionen können auch verschiedene Autoimmunerkrankungen oder chronisch-entzündliche Hautprobleme eine trockene, rissige Haut in der Intimzone verursachen. Besonders die Vulvodynie, von der etwa 8-10% aller Frauen betroffen sind, führt zu anhaltenden Beschwerden.
Oft entsteht der Juckreiz durch eine gestörte Intimflora. Zu intensive Hygiene mit parfümierten Duschgels und Seifen kann die empfindliche Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen. Auch Stress und luftundurchlässige Slipeinlagen schaffen günstige Bedingungen für die Vermehrung von Bakterien und Hefepilzen.
Wenn die Hautbarriere im Intimbereich erst einmal gestört ist, entwickelt sich schnell ein Teufelskreis: Der Juckreiz verleitet zum Kratzen, was die Haut zusätzlich irritiert und den Juckreiz weiter verstärkt. Die gereizte Intimhaut wird dadurch immer empfindlicher und anfälliger für weitere Infektionen.
Die natürliche Schutzbarriere der Haut lässt sich mit der richtigen Pflege wieder aufbauen. Paraffinreiche Schutzsalben können den Heilungsprozess unterstützen. Sie machen die Haut elastischer und belastbarer, vermindern den Wasserverlust und fördern die Regeneration. Es ist entscheidend, ausschließlich parfümfreie Produkte zu nutzen, die speziell für den Intimbereich entwickelt wurden.
Bei empfindlicher Intimhaut ist weniger oft mehr. Eine gründliche Reinigung einmal täglich ist vollkommen ausreichend. Nach Sport oder Geschlechtsverkehr darfst du ein zweites Mal reinigen. Verwende dafür am besten nur lauwarmes Wasser oder eine milde Intimwaschlotion mit Milchsäure. Herkömmliche Seifen sind für den empfindlichen Intimbereich nicht geeignet.
Besonders wichtig ist die richtige Reinigungstechnik: Wasche den Intimbereich immer von vorne nach hinten. Das gilt auch beim Abwischen nach dem Toilettengang. So verhinderst du, dass Bakterien aus dem Analbereich in die Scheide gelangen. Benutze für die Reinigung einen frischen Waschlappen und wasche ihn anschließend bei 60 Grad.
Die Scheide hat einen natürlichen pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5. Damit ist sie deutlich saurer als die übrige Haut mit einem pH-Wert von 5,5. Dieses saure Milieu schützt deine Intimzone vor unerwünschten Keimen. Verantwortlich für dieses saure Milieu sind die Milchsäurebakterien, auch Laktobazillen genannt.
Eine spezielle Intimwaschlotion mit Milchsäure kann bei häufigem Juckreiz helfen, den natürlichen pH-Wert zu stabilisieren. Die Vagina reinigt sich selbständig auf natürliche Weise durch die Produktion von Scheidensekret. Eine übertriebene Intimhygiene stört dagegen das Gleichgewicht der Scheidenflora und kann Beschwerden sogar verschlimmern.
Viele Intimpflegeprodukte aus der Drogerie können den empfindlichen Intimbereich unnötig belasten. Besonders Intimpflegetücher, Intimsprays und Deodorants für den Intimbereich sind absolute Tabu-Produkte, da sie die Haut stark reizen können.
Auch wenn die Werbung es anders suggeriert: Stark parfümierte Produkte haben in der Intimzone nichts zu suchen. Sie stören das natürliche Gleichgewicht und können Beschwerden sogar verschlimmern. Besonders problematisch sind:
Bei Juckreiz und empfindlicher Intimhaut helfen sanfte, parfümfreie Pflegeprodukte. Als Basispflege eignet sich eine hochwertige Fettsalbe, die du zweimal täglich auftragen kannst. Sie unterstützt die Heilung der gereizten Haut und lindert unangenehme Symptome.
Für die tägliche Reinigung reicht meist lauwarmes Wasser. Bei wiederkehrendem Jucken und Brennen kann eine milde Waschlotion mit Milchsäure das natürliche Gleichgewicht unterstützen. Wichtig ist dabei:
Deine Unterwäsche spielt eine wichtige Rolle bei der Vorbeugung von Jucken im Intimbereich. Wechsle deine Unterwäsche täglich und wasche sie bei mindestens 60 Grad. Überraschenderweise zeigen Studien, dass Seidenunterwäsche bei Beschwerden mehr Linderung verschafft als Baumwolle.
Wechsle verschwitzte Slips oder nasse Badekleidung immer sofort. Synthetische Materialien speichern Feuchtigkeit und begünstigen dadurch die Vermehrung von unerwünschten Organismen in der Scheide. Trage nachts am besten gar keine oder sehr lockere Unterwäsche, damit deine Intimzone atmen kann.
Eine sorgfältige Hygiene-Routine kann dazu beitragen, Juckreiz vorzubeugen. Beachte bei der täglichen Intimhygiene folgende wichtige Punkte:
Die richtige Pflege deiner Intimzone ist besonders wichtig. Eine hochwertige, parfumfreie Fettsalbe zweimal täglich aufgetragen unterstützt die natürliche Barriere der Haut.
Vermeide zusätzliche Belastungen deines Intimbereichs. Zu enge Kleidung oder intensive sportliche Aktivitäten wie Reiten und Fahrradfahren können die Beschwerden verstärken. Plane regelmäßige Pausen ein und trage lockere, atmungsaktive Kleidung.
Während der Schwangerschaft steigt das Risiko für Juckreiz und unangenehme Beschwerden im Intimbereich deutlich an. Schwangere Frauen leiden häufiger unter Pilzinfektionen als nicht-schwangere Frauen. In der 40. Schwangerschaftswoche haben etwa 35% der werdenden Mütter mit einer Pilzinfektion zu kämpfen.
Die hormonellen Veränderungen machen die Scheide besonders anfällig für Störungen. Daher ist eine sanfte, aber regelmäßige Reinigung wichtig. Verwende ausschließlich lauwarmes Wasser oder spezielle Waschlotionen für Schwangere. Während der Schwangerschaft solltest du auf Applikatoren verzichten, da die Gefahr besteht, diese zu weit einzuführen.
Achte besonders auf diese Punkte:
In den Wechseljahren verändert sich der Intimbereich grundlegend. Nach der Menopause können vermehrt Beschwerden durch Trockenheit in der Vagina auftreten. Viele Frauen leiden zudem unter Juckreiz und Brennen beim Wasserlassen.
Eine angepasste Pflegeroutine kann dir helfen, die Beschwerden zu lindern:
Wenn Juckreiz im Intimbereich zum ersten Mal auftritt oder häufiger als viermal im Jahr wiederkehrt, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Besonders wenn zusätzlich Brennen oder ungewöhnlicher Ausfluss auftreten, kann dies auf eine bakterielle Vaginose oder einen Scheidenpilz hindeuten.
Auch wenn sich Bakterien und Hefepilze übermäßig vermehren, ist fachkundige Hilfe nötig. Diabetes und andere Grunderkrankungen können ebenfalls vaginale Beschwerden auslösen.
Bei chronischem Juckreiz ist es entscheidend, die genaue Ursache von einem Experten feststellen zu lassen. Nur so lässt sich eine gezielte Behandlung einleiten.
Folgende Warnsignale erfordern einen Arztbesuch:
Eine professionelle Behandlung kann den Teufelskreis aus Jucken und gestörter Hautbarriere durchbrechen. Der Arzt kann bei Bedarf auch spezielle Medikamente verschreiben. Mit der richtigen Therapie und konsequenter Pflege lässt sich chronischer Juckreiz erfolgreich vorbeugen.
Ratgeber
Jucken und Brennen in der Scheide: Scheidenpilz oder bakterielle Vaginose? Erkenne die Symptome, lerne wirksame Sofortmaßnahmen und wann ein Arztbesuch nötig ist.
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[1] Selbstmedikation bei Vaginalmykosen (2021): unter https://www.pharmazeutische-zeitung.de/selbstmedikation-bei-vaginalmykosen-127599/ (Stand: 25.01.2025)
[2] Soor (Candidose) (2020): unter https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/soor-candidose (Stand: 25.01.2025)
[3] Fettpflege für den Anogenitalbereich (2022): unter https://www.springermedizin.de/pruritus/aesthetische-chirurgie/fettpflege-fuer-den-anogenitalbereich/23181212 (Stand: 25.01.2025)
[4] Schmerzen und Hautdystrophie im Genitalbereich: Lichen sclerosus und Vulvodynie (2022): unter https://www.aerzteblatt.de/archiv/223650/Schmerzen-und-Hautdystrophie-im-Genitalbereich-Lichen-sclerosus-und-Vulvodynie (Stand: 25.01.2025)
[5] Intimpflege bei der Frau (2021): unter https://www.netdoktor.de/koerperpflege/hautpflege/intimpflege-bei-der-frau/ (Stand: 25.01.2025)
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