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Brennen und Jucken in der Scheide sind zwei Symptome, die häufig Hand in Hand gehen. Das liegt an den vielen sensiblen Nervenenden im Intimbereich, die auf Reizungen besonders empfindlich reagieren. Scheideninfektionen gehören zu den häufigsten Gründen, warum Frauen einen Arzt aufsuchen.
Die Beschwerden können sich dabei gegenseitig verstärken: Aus anfänglichem Juckreiz entwickelt sich oft ein unangenehmes Brennen. Die Symptome werden besonders intensiv wahrgenommen, weil die Schleimhaut der Scheide reich an Nervenenden ist.
Deine Scheide verfügt über ein ausgeklügeltes Schutzsystem: Die Milchsäurebakterien, auch Laktobazillen genannt, produzieren aus Glykogen Milchsäure und schaffen damit eine wichtige Schutzbarriere. Dadurch entsteht ein leicht saures Milieu mit einem Wert zwischen 3,5 und 4,5.
Gerät der pH-Wert aus dem Gleichgewicht, vermehren sich schädliche Bakterien und Pilze schneller. Bei bakteriellen Infektionen steigt der pH-Wert an und wird weniger sauer. Das schwächt die schützenden Milchsäurebakterien zusätzlich.
Besonders nach den Wechseljahren verschiebt sich der pH-Wert häufig in den neutralen Bereich. Der Grund: Die Milchsäureproduktion nimmt ab und die Schleimhaut wird dünner. Dadurch kann es schneller zu vaginalen Infektionen kommen.
Zu den wichtigsten Auslösern für Jucken und Brennen im Intimbereich:
Interessanterweise haben nur etwa 40 Prozent der Frauen mit diesen Beschwerden tatsächlich eine Pilzinfektion. Andere häufige Ursachen sind Reizungen durch falsche Hygiene, Stress oder hormonelle Schwankungen. Eine intakte Scheidenflora und Stressreduktion helfen bei der Vorbeugung von Infektionen.
Wenn die Scheide brennt und juckt, liegt der Verdacht auf eine Infektion nahe. Doch überraschenderweise haben nur etwa 40 Prozent der Frauen mit diesen Beschwerden tatsächlich eine Candida-Infektion. Die Symptome unterscheiden sich deutlich:
Bei einer Candida-Infektion zeigt sich meist heftiger, brennender Juckreiz im Intimbereich. Der Ausfluss ist weiß bis gelblich, krümelig und erinnert an Hüttenkäse. Ein wichtiges Merkmal: Er ist geruchlos. Etwa drei von vier Frauen erleben mindestens einmal im Leben eine solche Infektion.
Bei bakteriellen Infektionen kommt es häufig zu einem charakteristischen fischigen Geruch. Bei der bakteriellen Vaginose beispielsweise ist der Ausfluss meist dünn, weißlich-grau und oft von gelblich-grüner Färbung.
Wenn deine Symptome auf eine Pilzinfektion oder eine bakterielle Infektion hinweisen, wende dich bitte um sicher zu gehen an deine Gynäkologin oder deinen Gynäkologen.
Brennen und Juckreiz können auch andere Gründe haben:
Besonders wichtig: Bei anhaltenden Beschwerden solltest du mit deinem Frauenarzt sprechen.
Bei unangenehmen Symptomen im Intimbereich, die durch eine Pilzinfektion verursacht werden, helfen Antimykotika schnell und effektiv. Diese Medikamente gibt es als Cremes oder Zäpfchen in der Apotheke. Bereits nach drei Tagen Anwendung lässt der unangenehme Juckreiz in der Regel deutlich nach.
Wenn Bakterien die Auslöser sind, kommen häufig Antibiotika zum Einsatz. Wichtig dabei: Diese können das Gleichgewicht der Scheidenflora stören. Deshalb empfiehlt sich begleitend die Anwendung von Präparaten mit Laktobazillen, um die natürliche Barriere wieder aufzubauen.
Folgende bewährte Hausmittel können die Beschwerden im Intimbereich lindern:
Besonders wichtig für die Heilung: Verzichte auf übertriebene Reinigung. Klares, lauwarmes Wasser reicht völlig aus. Parfümierte Seifen, Intimsprays oder Scheidenspülungen sind schädlich - sie entfernen die schützenden Bakterien und erhöhen das Risiko für neue Beschwerden.
Die natürlichen Bewohner der Scheide sind für das Gleichgewicht der Scheidenflora unverzichtbar. Sie produzieren aus Glykogen wichtige Säuren und sorgen für ein gesundes Gleichgewicht im Intimbereich. Diese winzigen Helfer schützen vor unerwünschten Erregern und halten den Säuregehalt im optimalen Bereich.
Besonders gefährdet ist dieses empfindliche System durch die Einnahme von Antibiotika. Diese Medikamente schwächen nicht nur krankmachende Erreger, sondern auch die schützenden Bakterien in der Scheide.
Eine sanfte Reinigung ist der Schlüssel zu einer gesunden Scheidenflora. Verzichte unbedingt auf Scheidenspülungen - sie entfernen die schützenden Bakterien und erhöhen dadurch das Risiko für Entzündungen. Auch Tampons sollten nicht zu lange getragen werden, da sie das Wachstum unerwünschter Keime fördern können.
Für die tägliche Pflege des Intimbereichs reicht lauwarmes Wasser völlig aus. Die Vulva ist empfindlich und reagiert schnell auf aggressive Reinigungsprodukte. Achte besonders darauf:
Ein weiterer wichtiger Aspekt: Nach dem Toilettengang immer von vorne nach hinten abwischen. So verhinderst du, dass Krankheitserreger in die Scheide gelangen. Auch beim Geschlechtsverkehr ist Hygiene.
Wenn der Juckreiz länger als drei Tage anhält oder sich trotz Selbstbehandlung verschlimmert, solltest du unbedingt einen Arzt aufsuchen. Eine ärztliche Untersuchung ist besonders wichtig, da nur etwa 40 Prozent der Frauen mit Juckreiz tatsächlich die vermutete Ursache haben.
Folgende Warnsignale solltest du besonders ernst nehmen:
Die Gynäkologin oder der Gynäkologe führt zunächst ein ausführliches Gespräch über deine Beschwerden. Anschließend erfolgt eine gründliche Untersuchung mit einem Abstrich aus der Scheide. Dieser gibt Aufschluss über die genaue Ursache deiner Beschwerden.
Die wichtigsten Untersuchungsschritte sind:
Eine frühe und genaue Diagnose ist entscheidend für die richtige Behandlung. Je schneller die Ursache gefunden wird, desto gezielter kann die Therapie erfolgen und Komplikationen werden vermieden.
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[1] Heine L (2022). Brennen in der Scheide. https://www.netdoktor.de/symptome/brennen-in-der-scheide/ (Stand 15.04.2025)
[2] Goje O (2023). Übersicht über Vaginitis (Infektion oder Entzündung der Scheide). https://www.msdmanuals.com/de/heim/gesundheitsprobleme-von-frauen/vaginitis-zervizitis-und-beckenentz%C3%BCndung/%C3%BCbersicht-%C3%BCber-vaginitis-infektion-oder-entz%C3%BCndung-der-scheide (Stand 15.04.2025)
[3] Kesavan S (2024). Vulvovaginaler Pruritus oder vaginaler Ausfluss. https://www.msdmanuals.com/de/profi/gyn%C3%A4kologie-und-geburtshilfe/symptome-gyn%C3%A4kologischer-erkrankungen/vulvovaginaler-pruritus-oder-vaginaler-ausfluss (Stand 15.04.2025)
[4] Meyer-Chlond G (2011). Scheidentrockenheit in den Wechseljahren. https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2011/daz-19-2011/scheidentrockenheit-in-den-wechseljahren (Stand 15.04.2025)
[5] Vaginalmykose - Erst therapieren, dann sanieren (2011). https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-282011/beratungswissen-tabuerkrankungen/erst-therapieren-dann-sanieren/ (Stand 15.04.2025)
[6] Kretschmer C (2020). Soor (Candidose).https://www.gelbe-liste.de/krankheiten/soor-candidose (Stand 15.04.2025)
[7] Engelmann D (2021). Juckende Scheide: Pilz oder nicht? https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/erkrankungen-der-weiblichen-geschlechtsorgane/juckende-scheide-pilz-oder-nicht-719277.html (Stand 15.04.2025)