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Ratgeber

Was tun, wenn die Scheide juckt? Die besten Hausmittel gegen Juckreiz

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Das Wichtigste in Kürze:

  1. Vorsicht vor schädlichen Hausmitteln: Joghurt-Tampons, Essig-Spülungen und aggressive Intimreiniger können die Beschwerden verschlimmern und das empfindliche Scheidenmilieu zusätzlich stören.
  2. Ärztliche Hilfe ist bei Alarmsignalen unverzichtbar: Gehe sofort zur Ärztin oder zum Arzt, wenn Juckreiz mit Unterleibsschmerzen, auffälligem Ausfluss, Fieber oder wiederkehrenden Problemen (mehr als viermal jährlich) auftritt.
  3. Richtige Intimpflege beugt Infektionen vor: Verzichte auf Seife und aggressive Reinigungsmittel – lauwarmes Wasser genügt, da deine Scheide ein selbstreinigendes Organ ist. Trage atmungsaktive Baumwollunterwäsche und wechsle diese täglich.
  4. Gesunde Scheidenflora durch pH-Balance: Ein saurer pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5 schützt vor schädlichen Bakterien. Milchsäure-haltige Präparate und Probiotika können deine natürliche Schutzbarriere stärken und das Gleichgewicht wiederherstellen.

Juckreiz im Intimbereich ist ein weit verbreitetes Problem, das viele Frauen betrifft – Du bist damit nicht allein. Die gute Nachricht: Du musst nicht hilflos zusehen. Neben bewährten medizinischen Behandlungen gibt es wirksame Hausmittel, die dir natürliche Linderung verschaffen können. Erfahre in diesem Ratgeber, welche Methoden deine Symptome lindern, wie du sie richtig anwendest und wann du besser ärztliche Hilfe suchen solltest.

Bewährte Hausmittel: Was wirklich hilft wenn die Scheide juckt

Kühlende und wärmende Anwendungen für sofortige Linderung

Bei akuten Beschwerden wie starkem Jucken oder Brennen in der Scheide können einfache Temperaturanwendungen schnelle Linderung bringen. Kühlende Umschläge auf der Vulva empfinden viele Betroffene als angenehm. Sie können den quälenden Juckreiz lindern und dir eine wohltuende Pause von den Symptomen verschaffen.

Warme Sitzbäder stellen eine weitere bewährte Behandlungsmöglichkeit dar. Ein warmes Bad kann entspannend wirken und die gereizte Schleimhaut beruhigen. Verwende dabei nur klares, warmes Wasser ohne Zusätze wie Seife oder Badeschaum. Diese können das empfindliche Milieu der Vagina zusätzlich stören und die Entzündung verstärken.

Aloe Vera und Kokosöl: Natürliche Helfer gegen Entzündung

Aloe Vera gilt als bewährtes Hausmittel gegen Reizungen und Entzündungen der Haut. Das kühlende Gel der Pflanze kann auch bei Jucken im Genitalbereich Linderung verschaffen. Trage reines Aloe Vera Gel dünn auf die äußeren Bereiche der Vulva auf. Achte darauf, nur Produkte ohne Alkohol, Parfüm oder andere reizende Zusatzstoffe zu verwenden.

Kokosöl besitzt natürliche antimikrobielle Eigenschaften und kann bei bakteriellen Infektionen unterstützend wirken. Das Öl pflegt die gereizte Haut und kann helfen, das natürliche Gleichgewicht der Scheidenflora wiederherzustellen. Verwende nur hochwertiges, kaltgepresstes Bio-Kokosöl und trage es sparsam auf die betroffenen Stellen auf. Beachte jedoch, dass Öle die Sicherheit von Kondomen beeinträchtigen können.

Feuchtigkeitsspendende Präparate

Bestimmte Vaginalgele spenden anhaltende Feuchtigkeit und können Symptome von Scheidentrockenheit lindern. Vulniphan® Vaginalgel ist ein Medizinprodukt und bildet auf den betroffenen Stellen einen schützenden Film und unterstützt durch einen Zusatz von Milchsäure die Aufrechterhaltung des natürlich sauren pH-Wertes der Scheide. Auch Vaginalovula (Scheidenzäpfchen) können deine Symptome lindern. Vulniphan® Vaginalovula (Medizinprodukt) spenden Feuchtigkeit, pflegen die sensible Vaginalschleimhaut und fördern die Regeneration und Wundheilung der Scheidenschleimhaut – dadurch können die Symptome von Scheidentrockenheit gelindert werden.

Gefährliche Hausmittel: Was du unbedingt vermeiden sollten

Nicht alle vermeintlichen Hausmittel helfen tatsächlich – manche können sogar schaden. Tampons, die in Naturjoghurt getränkt und vaginal eingeführt werden, stehen zwar nach wie vor hoch im Kurs, sind aber nicht nur unnütz, sondern verschlimmern die Situation oft noch.

Auch Spülungen oder Sitzbäder mit Essig-Mischungen können mehr schaden als nutzen.

Vorbeugen und erkennen: Warnsignale und ärztliche Behandlung bei Juckreiz im Intimbereich

Alarmsignale erkennen: Diese Symptome erfordern ärztliche Hilfe

Bestimmte Warnsignale erfordern sofortige ärztliche Aufmerksamkeit. Gehe umgehend zum Arzt, wenn du Juckreiz im Intimbereich zusammen mit Unterleibsschmerzen oder auffälligem Scheidenausfluss hast. Diese Kombination kann auf eine Infektion hindeuten, die sich unbehandelt ausbreiten und zu Komplikationen führen kann.

Auch bei wiederkehrenden Problemen ist professionelle Hilfe ratsam. Treten die Symptome zum ersten Mal oder häufiger als viermal im Jahr auf, solltest du einen Gynäkologen aufsuchen. Gleiches gilt, wenn du schwanger bist oder wenn du dich bezüglich deiner Symptome unsicher fühlst.

Besondere Vorsicht ist geboten, wenn sich dein Ausfluss stark verändert. Riecht er ausgeprägt und unangenehm, deutet dies oft auf eine bakterielle Infektion hin. Auch Schmerzen beim Wasserlassen, Fieber oder Blutungen außerhalb der Menstruation sind Alarmsignale, die eine sofortige ärztliche Abklärung erfordern. Bei diesen Symptomen können diverse Hausmittel mehr schaden als nutzen.

Richtige Intimpflege: So bleibt deine Scheidenflora gesund

Die richtige Intimpflege ist der Schlüssel zur Vorbeugung von Scheideninfektionen. Besonders problematisch ist häufiges Waschen mit Seife. Alkalische Seifen, Duschgele mit aggressiven oder entfettenden Waschsubstanzen, Intimsprays oder Vaginalspülungen sind tabu. Diese Produkte stören das empfindliche Milieu und begünstigen Infektionen.

Zur Reinigung des Intimbereichs genügen lauwarmes Wasser oder milde Lotionen, die auf das Milieu des Intimbereichs abgestimmt sind. Die Scheide ist ein selbstreinigendes Organ – aggressive Reinigungsmittel oder eine zu intensive mechanische Reinigung können das natürliche Gleichgewicht durcheinanderbringen.

Die Wahl der richtigen Unterwäsche spielt eine entscheidende Rolle bei der Vorbeugung. Synthetische Fasern haben im Intimbereich nichts zu suchen: Unterwäsche aus Kunstfaser, Binden und Slip-Einlagen mit Kunststoff-Folie sowie Nylon-Strumpfhosen können keinen Schweiß aufsaugen und fördern einen Wärme- und Feuchtigkeitsstau. Wähle stattdessen atmungsaktive Baumwollunterwäsche und wechsle diese täglich.

Die richtige Hygiene nach dem Toilettengang ist essenziell. Die korrekte Reinigung nach dem Stuhlgang von vorne nach hinten minimiert das Risiko einer Schmierinfektion deutlich. Waschlappen, Handtücher und Slips sollten täglich gewechselt und bei 60 Grad Celsius mit einem Vollwaschmittel gereinigt werden. Diese einfachen Maßnahmen helfen dabei, Keime zu eliminieren und wiederkehrende Infektionen der Scheide zu verhindern.

Scheidenflora stärken: pH-Wert und Milchsäurebakterien im Gleichgewicht

Eine gesunde Scheide weist normalerweise einen sauren pH-Wert zwischen 3,5 und 4,5 auf, bei dem möglicherweise krank machende Erreger schwieriger überleben können. Dieses saure Milieu wird hauptsächlich von Milchsäurebakterien aufrechterhalten, die als natürliche Schutzbarriere fungieren. Wenn diese „guten" Milchsäurebakterien von schädlichen Bakterien verdrängt werden, kann eine bakterielle Vaginose entstehen.

Zur Stärkung der natürlichen Schutzfunktion kannst du gezielt Präparate mit Laktobazillen oder Milchsäure-haltige Vaginalpräparate anwenden. Eine Kur mit Milchsäure unterstützt die Vaginalflora und stärkt sie gegen Erkrankungen. Bei häufig wiederkehrenden Scheideninfektionen kann eine wochen- bis monatelange Behandlung mit Probiotika erforderlich sein, um das Gleichgewicht dauerhaft wiederherzustellen. Auch Kokosöl kann unterstützend wirken, da es natürliche antimikrobielle Eigenschaften besitzt und dabei hilft, das natürliche Gleichgewicht zu stabilisieren.

Noch Fragen? Wir helfen dir gerne weiter.

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Quellenverzeichnis

[1] Unbekannter Autor (2013). Jucken der Geschlechtsorgane. https://www.msdmanuals.com/de/heim/kurzinformationen-gesundheitsprobleme-von-frauen/symptome-gyn%C3%A4kologischer-erkrankungen/jucken-der-geschlechtsorgane (Stand: 20.06.2025)

[2] Unbekannter Autor (2011). Vaginalmykose:Erst therapieren, dann sanieren. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-282011/beratungswissen-tabuerkrankungen/erst-therapieren-dann-sanieren/ (Stand: 20.06.2025)

[3] Unbekannter Autor (2012). Scheidenflora aufbauen: Was die Vagina gesund hält. https://www.aok.de/pk/magazin/koerper-psyche/immunsystem/bakterielle-vaginose-die-gestoerte-scheidenflora-staerken/ (Stand: 20.06.2025)

[4] Ebigbo F (2021). Krümeliger, bröckeliger Ausfluss. https://www.zavamed.com/de/kruemeliger-broeckeliger-ausfluss.html (Stand: 20.06.2025)

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