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Die Wechseljahre bringen einschneidende Veränderungen für deine Sexualität mit sich. Eine aktuelle Telefonumfrage zeigt: 34 Prozent der Frauen zwischen 50 und 60 Jahren bemerken einen verminderten Sexualtrieb, während 53 Prozent weniger Interesse an intimen Momenten verspüren. Der Grund dafür liegt in deinen Hormonen: Der Östrogenspiegel sinkt ab dem 45. Lebensjahr deutlich.
Diese hormonelle Umstellung wirkt sich direkt auf deinen Intimbereich aus. Die Schleimhaut der Scheide wird dünner, verliert an Elastizität und produziert weniger Feuchtigkeit. Auch die kleinen Schamlippen, die Klitoris und die inneren Geschlechtsorgane verändern sich. Die gute Nachricht: Die meisten Frauen können weiterhin ein erfülltes Sexualleben führen - auch wenn sie dafür manchmal etwas mehr Zeit und Stimulation benötigen.
Lass dich von den körperlichen Veränderungen nicht entmutigen! Tatsächlich wünschen sich 71 Prozent der Frauen auch in den Wechseljahren ein erfülltes Liebesleben. Viele Frauen erleben diese Lebensphase sogar als sexuelle Befreiung. Die Sorge um eine ungewollte Schwangerschaft fällt weg und wenn die Kinder aus dem Haus sind, gibt es mehr Raum für Zweisamkeit. Ein aktives Sexualleben hat zudem einen positiven Effekt: Studien belegen, dass regelmäßiger Sex dazu beiträgt, die typischen Beschwerden der Wechseljahre zu lindern. Mit der richtigen Einstellung und etwas Geduld kannst du deine Sexualität in dieser Zeit neu entdecken und genießen.
Der sinkende Östrogenspiegel ist der Hauptauslöser für Beschwerden beim Geschlechtsverkehr in den Wechseljahren. Ab dem 45. Lebensjahr verändert sich der weibliche Hormonhaushalt grundlegend. Diese hormonelle Umstellung wirkt sich direkt auf die Vaginalgesundheit aus: Das Gewebe verliert seine Elastizität und die Produktion von Vaginalflüssigkeit nimmt ab.
Ein gesundes Scheidenmilieu hat einen pH-Wert zwischen 3,8 und 4,4. Der Östrogenmangel stört dieses empfindliche Gleichgewicht. Die Vagina kann Krankheitserreger nicht mehr so gut abwehren, wodurch das Risiko für Infektionen steigt. Besonders Pilzinfektionen und Blasenentzündungen treten häufiger auf.
Die Veränderungen in der Vagina zeigen sich durch verschiedene Beschwerden. Zu den typischen Symptomen gehören:
Etwa die Hälfte aller Frauen nach der Menopause erlebt diese Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Die gute Nachricht: Es gibt wirksame Behandlungsmöglichkeiten. Yoga und Sportarten, die den Beckenboden stärken, fördern die Durchblutung der vulvovaginalen Region. Auch regelmäßige sexuelle Aktivität trägt dazu bei, die Elastizität und Gesundheit der Vagina zu erhalten. Spezielle Vaginalgele und -ovula pflegen deine Vaginalschleimhaut und spenden Feuchtigkeit. Dies kann Symptome wie Scheidentrockenheit lindern.
Wenn die Beschwerden beim Geschlechtsverkehr stark ausgeprägt sind, können lokale Hormonpräparate Linderung verschaffen. Diese werden direkt in den Intimbereich eingebracht - als Creme mit Applikator, als Tablette oder in Form eines Rings. Der Vorteil: Die Wirkstoffe gelangen gezielt an die betroffenen Stellen und können die Elastizität und Befeuchtung der Gewebe verbessern.
Für Frauen, die keine hormonhaltigen Präparate anwenden möchten, gibt es zahlreiche wirksame Alternativen. Besonders bewährt haben sich:
Die regelmäßige Anwendung einer Feuchtigkeitscreme mehrmals pro Woche kann die Beschwerden deutlich lindern. Wichtig für die Gesundheit des Intimbereichs sind außerdem:
Ausreichend Zeit und Zärtlichkeit sind der Schlüssel für ein positives Liebeserlebnis in den Wechseljahren. Ein ausgiebiges Vorspiel erhöht die natürliche Befeuchtung der Geschlechtsorgane und macht die Erregung für beide Partner angenehmer. Sprechen Sie offen mit Ihrem Partner über Ihre Bedürfnisse und neue Empfindungen. Gemeinsam finden Sie heraus, welche Berührungen jetzt besonders gut tun.
Die Vulva benötigt in dieser Zeit besonders viel Aufmerksamkeit und sanfte Stimulation. Nehmen Sie sich Zeit zum Erkunden und experimentieren Sie mit verschiedenen Berührungen. Studien belegen: Je häufiger Sie sexuell aktiv sind, desto besser bleibt die Durchblutung der empfindlichen Regionen erhalten. Das gilt auch für die Selbstbefriedigung, die zur Gesunderhaltung der weiblichen Geschlechtsorgane beiträgt.
Die richtige Unterstützung macht den Geschlechtsverkehr deutlich angenehmer. Bewährt haben sich:
Achte bei der Pflege der empfindlichen Regionen auf schonende Produkte.
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Etwa die Hälfte aller Frauen in den Wechseljahren bemerken Beschwerden beim Geschlechtsverkehr. Während leichte Beschwerden normal sein können, solltest du bei bestimmten Anzeichen unbedingt deine Frauenärztin oder deinen Frauenarzt aufsuchen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen:
Die Vulva und die gesamte Region werden in dieser Zeit besonders anfällig für Krankheitserreger. Der natürliche Schutz durch das saure Milieu (pH-Wert 3,8 bis 4,4) funktioniert nicht mehr so zuverlässig. Dadurch steigt das Risiko für Pilzerkrankungen und Blasenentzündungen deutlich an.
Regelmäßige Bewegung und gezielte Übungen für den Beckenboden fördern die Durchblutung der weiblichen Geschlechtsorgane. Auch regelmäßige sexuelle Aktivität fördert die Gesundheit. Studien belegen: Je häufiger Frauen im Alter sexuell aktiv sind, desto geringer fallen typische Beschwerden der Wechseljahre aus. Bemerke ich trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr oder andere ungewöhnliche Symptome, ist der Gang zur Frauenärztin oder zum Frauenarzt der richtige Weg.
Ratgeber
Sexuelle Unlust in den Wechseljahren ist weit verbreitet - mehr als jede dritte Frau zwischen 50 und 60 Jahren ist betroffen. Dennoch wünschen sich über 70 Prozent der Betroffenen weiterhin ein erfülltes Liebesleben.
Ratgeber
Erfahre alles über Scheidentrockenheit in den Wechseljahren: Ursachen, Symptome und wirksame Behandlungsmöglichkeiten für mehr Lebensqualität.
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